Innovative Simulationsprüfung an der RKH Akademie

Prüfung zum Weiterbildungskurs Intermediate Care-Pflege mit der Simulationspatientin Lotta Troubel unter realitätsnahen Bedingungen

Weiterbildungskurs Intermediate Care-Pflege: Komplikation schnell erkennen und folgerichtiges Handeln ableiten

Komplikation bei Patienten schnell und sicher erkennen und folgerichtiges Handeln ableiten war die Herausforderung für die Prüflinge im Weiterbildungskurs Intermediate Care-Pflege der RKH Akademie. Auf einer Station für Intermediate Care - kurz IMC genannt - werden Patienten versorgt, die nicht so schwer erkrankt sind, dass sie einer intensivmedizinischen Behandlung bedürfen, aber dennoch intensiv pflegerisch betreut und mit ihren Vitalfunktionen überwacht werden müssen und deshalb nicht für eine Normalstation geeignet sind.
Damit in diesen Trainingssituationen kein Patient zu Schaden kommen kann, wurde die Prüfungsabnahme erstmals als Simulationsprüfung im Simulationszentrum der RKH Kliniken in Vaihingen an der Enz abgenommen. Die Pflegefachkräfte konnten dabei unter realitätsnahen Bedingungen ihre Pflegeexpertise bei simulierten Überwachungspatienten unter Beweis stellen. Die Pflegenden der RKH Kliniken aus Bruchsal, Ludwigsburg und Neuenbürg sowie des Stuttgarter Robert-Bosch-Krankenhauses haben ihre Abschlussprüfung allesamt bestanden.
Die realitätsnahe Situation, denen der Prüfling konfrontiert wurde: Die Pflegefachkraft wird zu einer Patientin, Lotta Troubel, auf der Intensivstation gerufen und betritt das Intensivzimmer. Lotta Troubel hat starken Husten und beklagt sich über zunehmende Atemnot. Die Pflegekraft erhebt zunächst alle wichtigen Werte vom Überwachungsmonitor und untersucht die Patientin klinisch. Lotta Troubel, so wurde die Pflegekraft bei der Übergabe informiert, war bis vorgestern künstlich beatmet worden und befand sich auf dem Weg der Besserung. Jetzt hat Lotta Troubel plötzlich hohes Fieber, atmet schwer und zeigt einige auffällige Messwerte am Monitor. Die Pflegekraft erkennt schnell, hier könnte eine Lungenentzündung, die als Komplikation einer Intensivbeatmung auftreten kann, die Ursache sein. Hier droht der Patientin ohne weitere Therapie eine rasche Zustandsverschlechterung. Die Pflegekraft leitet weitere diagnostische Maßnahmen ein, ruft das Behandlungsteam zusammen und kann damit schnell eine Therapieentscheidung herbeiführen, die der Patientin Lotta helfen wird.
Das Besondere an dieser Krankenhaussituation ist, dass die Pflegefachkraft bei der Prüfung im RKH Simulationszentrum ein nachgestelltes Intensivzimmer betritt. Die Patientin Lotta Troubel war eine Simulationspuppe und die sich rasch verändernden Werte am Überwachungsmonitor wurden aus dem Nebenraum vom Team der Weiterbildungsstätte während der Prüfungssituation verändert und gesteuert. Die Situation war realitätsnah, die „Patientin“ hustete und fieberte wahrnehmbar, die Messwerte passten zu den Patientensymptomen. Dadurch konnte die Pflegefachkraft in einer der reellen Patientenversorgung nahekommenden Situation trainiert und geprüft werden. Eine Videoaufzeichnung und spätere Nachbesprechung mit den Prüferinnen der Weiterbildungsstätte zeigten der Pflegefachkraft, wo ihre Stärken in der Situation lagen und wo noch Verbesserungspotential besteht.
Bei Lotta Troubel konnte, dank der fachkompetenten Intermediate Care-Pflegekraft, die Komplikation einer beginnenden Lungenentzündung erkannt werden. Eine rasche Therapie verhinderte schlimmere Erkrankungen. Alle neun Kursteilnehmer haben an diesem Tag ihre Prüfung in der Simulation bestanden. „Unsere Patientin Lotta Troubel musste am heutigen Tag leider zahlreiche intensivmedizinische Erkrankungen durchstehen, aber sie hat alle überlebt“, resümierte Denise Schindele, die Kursleiterin der RKH Akademie mit einem Augenzwinkern und gratulierte den neun Absolventen zur bestandenen Prüfung. Daniela Latzel, die als Praxisanleiterin der RKH Akademie und Simulationsinstruktorin die kritischen Symptome der Patientin aus dem Nebenraum steuerte, sagte: „Die Methode der Simulation kann sehr erfolgreich als Prüfung eingesetzt werden. Man kann dabei sehr exakt die Reaktionsfähigkeiten und Kompetenzen der Pflegenden beobachten.“ Für den Lerneffekt in der späteren Patientenversorgung sorgen möglichst realitätsnahe Szenarien der Simulation. Tilmann Müller-Wolff, Leiter der RKH Akademie, betonte dazu beim Kursabschluss: „Der Transfer von erlebten Simulationsszenarien und dort erlernten Skills in die Klinik ist in der Literatur gut belegt. Wir werden diese Methode zukünftig in weiteren Bildungsmaßnahmen einsetzen.“
Die RKH Akademie arbeitet eng mit dem RKH Simulationszentrum, dem modernsten Simulationszentrum in Baden Württemberg zusammen. Die Kursabsolventen der Weiterbildung Intermediate Care-Pflege 2020 an der RKH Akademie sind: Michaela Bauer, Thorsten Drewniok, Sabine Fuchs, Froska Ivic, Victor Köster, Miriam Mathies, Sabine Rojas-Vasquez, Diana Schumann und Michael Zechiel.