Interview mit der Pflegeschülerin Rosa Razafindrazaka aus Madagaskar

Im heutigen Interview mit der Pflegeschülerin Rosa Razafindrazaka erfahren wir, wieso es sich für sie gelohnt hat von Madagaskar nach Deutschland zu ziehen, um hier die Teilzeitausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege im RKH Klinikum Ludwigsburg zu machen.

Wie kam es dazu, dass du die Ausbildung bei uns machst?
In meiner ursprünglichen Heimat Madagaskar hatte ich ein Studium im Bereich Tourismusmanagement absolviert, da mich das Reisen und fremde Länder schon immer begeistert haben. Danach folgte ich dem Ruf einer Freundin und kam als Au-Pair nach Deutschland. Hier lernte ich das Land, die Sprache und die Menschen besser kennen. Nach meiner Au-Pair-Zeit machte ich in einer Behinderteneinrichtung ein Freiwilliges Soziales Jahr. Dabei entdeckte ich meine Freude, anderen Menschen zu helfen, und startete die Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege.

Warum hast du dich für die Teilzeitausbildung entschieden?
Für die Teilzeitausbildung im RKH Klinikum Ludwigsburg habe ich mich entschieden, weil es dort die Möglichkeit der Teilzeitausbildung über vier Jahre gibt. Sie ist sehr flexibel und bietet mir dadurch mehr Möglichkeiten in der Freizeitgestaltung. Durch des geringeren Stundenumfangs während der vierjährigen Ausbildung muss man nicht alle wechselnden Schichten mitmachen. Ich habe von 8 bis 13 Uhr Unterricht und flexible Praxiseinsätze von 6 bis 8 Stunden. Dabei kann ich es mir nach Rücksprache mit dem Bereich selbst einteilen wenn ich das eine Mal länger und dafür das andere Mal kürzer arbeiten möchte.

Was macht dir an deinem Job am meisten Spaß?
Vieles; die abwechslungsreiche Tätigkeit; der Kontakt mit Menschen, die mich an ihrem Leben Teil haben lassen und mir mit Dankbarkeit begegnen; das Arbeiten im Team. Und die meisten Ärzte sind echt cool und nett!

Wie siehst du deine Zukunft als Pflegefachkraft?
Zunächst einmal möchte ich die Ausbildung fertig machen, die Prüfung bestehen und einen Arbeitsplatz bekommen. Der Beruf an sich hat eine gute Zukunft und bietet viele Möglichkeiten. Trotz erster Pflege-Roboter glaube ich, dass es immer Aufgaben geben wird, die ein Roboter nicht erfüllen kann.

Muss man Patienten auch mal füttern und Windeln wechseln?
Das kommt ab und zu mal vor bei Patienten die sich nicht selbst pflegen können, z.B. bei den Demenzfällen. Allerdings ist das bei den Patienten die wir hier tagtäglich im Krankenhaus behandeln eher selten der Fall.

Hast du Angst, dich bei Patienten anzustecken?
Nein. Ich schütze mich durch die vorgegebenen Hygienemaßnahmen. Und zudem weiß man wenigstens, was der Patient hat, während man auf der Straße nie weiß, wer welche ansteckende Krankheit hat.

Reicht dir das Ausbildungsgehalt aus?
Bei der Ausbildung zur Pflegefachfrau bekommt man mehr Ausbildungsgehalt als bei vielen anderen Ausbildungen. Da ich keine Kinder habe und keine Miete zahle, ist es genug.

Was ist für dich das bisher lustigste Wort, das du in Deutschland gehört hast?
Verschlimmbesserung